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Robinson Crusoe: gestrandet auf seiner einsamen Insel
"Ich war allein und verlassen." (Daniel Defoe, Robinson Crusoe)

Corona: Die vierte Welle und die Freiheit der Narren

Posted on 13. November 202121. Februar 2024 by Richard Müller

Eine unbegrenzte Freiheit des Einzelnen in der Gesellschaft ist noch nie gedacht worden und wird auch nie gedacht werden. Denn die Freiheit der einen stößt an irgendeinem Punkt an die Freiheit der anderen. Wohin Narrenfreiheit führt, belegt die vierte Corona-Welle. Mit Narren ist kein Staat zu machen.

Wenn sich so manche lautstarken Coronaleugner und Impfverweigerer seit bald zwei Jahren als Freiheitskämpfer gerieren und meinen, sie könnten ihre Freiheit ohne Schranken und ohne Rücksicht auf andere ausüben, dann werden sie angesichts der vierten Welle mit dieser Ansicht wohl endgültig Schiffbruch erleiden. Mit etwas Glück werden sie dann, wie einst Robinson Crusoe, auf einer einsamen Insel landen, auf der sie tatsächlich tun und lassen können, was sie wollen. Bis Freitag auftaucht.

Keine Freiheit, anderen zu schaden

Selbsternannte Freiheitsapostel wie die „Freiheitlichen“ und die MFG („Menschen – Freiheit – Grundrechte“) verstehen nicht, dass es eine unbegrenzte Freiheit nur außerhalb der Gesellschaft geben kann. Das wusste auch John Stuart Mill, der in seinem Klassiker On Liberty von 1859 die Freiheit des Einzelnen weiter trieb als die meisten Denker vor ihm und diese dennoch mit seinem berühmten „Schadensprinzip“ begrenzte:

Dass der einzige Grund, aus dem die Menschheit, einzeln oder vereint, sich in die Handlungsfreiheit eines ihrer Mitglieder einzumengen befugt ist, der ist: sich selbst zu schützen. Dass der einzige Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen den Willen eines Mitglieds einer zivilisierten Gemeinschaft rechtmäßig ausüben darf, der ist: die Schädigung anderer zu verhüten.

John Stuart Mill, On Liberty

Die maximale Freiheit der Demokratie

Und das wusste Hans Kelsen, der Hauptarchitekt unserer Verfassung, der in seinem demokratietheoretischen Klassiker Vom Wesen und Wert der Demokratie aus den 1920er-Jahren schrieb, dass zur Erlangung eines Maximums an Freiheit innerhalb der Gesellschaft die ungebundene Freiheit der Anarchie durch die gebundene Freiheit der Demokratie abgelöst werde.

Jene, die immerwährend von der Freiheit schwurbeln und dabei stets nur sich selbst und niemals die anderen meinen, beanspruchen nicht die Freiheit der Demokratie, sie verlangen nach der Freiheit der Narren.

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Bildquellen

  • Robinson Crusoe: Walter Paget, Public domain, via Wikimedia Commons

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